Schreib für Freiheit: Der Amnesty-Briefmarathon 2016
Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.
Dein Einsatz ...
Amnesty International ruft alle Unterstützerinnen und Unterstützer auf, sich am Briefmarathon zu beteiligen und sich mit Briefen, Faxen und E-Mails rund um die Uhr für Menschen in Gefahr einzusetzen. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2016 wollen wir mit dieser weltweiten Aktion Licht auf das Unrecht werfen, das Menschen auf der ganzen Welt widerfährt - und gemeinsam etwas bewegen.
Jedes Jahr im Dezember schreiben beim Briefmarathon Hunderttausende Menschen in allen Teilen der Welt innerhalb weniger Tage Millionen Briefe. Sie drücken darin ihre Solidarität mit Menschen aus, deren Rechte verletzt werden, und sie appellieren an Regierungen, die Menschenrechte zu achten.
Mit ihren Briefen, E-Mails und Petitionsunterschriften bewirken sie Freilassungen, verhindern Folter, schützen Menschen vor unfairen Prozessen und retten Leben.
In diesem Jahr findet der Briefmarathon vom 2. bis 18. Dezember statt.
... für Menschen in Not ...
"Wie kann ich all diesen Menschen, die mich unterstützen, danken?" Das sagte der inhaftierte saudiarabische Blogger Raif Badawi, als er erfuhr, dass Menschen auf der ganzen Welt seine Freilassung fordern. Raif Badawi wurde zu 1.000 Stockhieben, zehn Jahren Gefängnis und einer hohen Geldstrafe verurteilt, weil er eine kritische Internet-Plattform ins Leben gerufen hatte. Der Blogger gehörte zu den Menschen, die 2014 im Mittelpunkt des Briefmarathons standen. Der weltweite Protest zeigte Wirkung: Raif Badawi ist zwar noch nicht frei, doch die Vollstreckung der grausamen Prügelstrafe wurde ausgesetzt.
Allein aus Deutschland 2015 wurden mehr als 255.000 Appelle und Solidaritätsschreiben verschickt. Das gemeinsame Briefeschreiben zeigt die Kraft der Amnesty-Bewegung: An wenigen Tagen konzentrieren sich Menschen auf der ganzen Welt auf das Schicksal Einzelner. Die unzähligen Briefe zeigen den Betroffenen und ihren Familien, dass sie nicht allein sind. Und sie machen Regierungen Druck: Einen einzelnen Brief können die Behörden ungelesen wegwerfen, aber Tausende von Schreiben, die auf die Einhaltung der Menschenrechte pochen, lassen sich nicht ignorieren!
Das beweist auch der Fall des Nigerianers Moses Akatugba, für den sich Amnesty beim Briefmarathon 2014 einsetzte. Er war als Minderjähriger festgenommen, gefoltert und später zum Tode verurteilt worden. Nachdem der zuständige Gouverneur zahllose Appelle erhalten hatte, begnadigte er Moses Akatugba im Mai 2015 und ließ ihn frei. Er berief sich dabei ausdrücklich auf den Protest von Amnesty.
... hat Erfolg!
Die Briefaktionen von Amnesty International sind eine sehr schnelle und effektive Form der Intervention, um das Leben akut gefährdeter Menschen zu schützen. Unsere Erfahrung zeigt: Der koordinierte Massenprotest per Brief, E-Mail und Fax kann die Haltung von Regierungen und Behörden gegenüber Inhaftierten oder Opfern anderer Menschenrechtsverletzungen verändern. Haftbedingungen werden erleichtert, Drohungen und Misshandlungen nehmen ab, Todesurteile werden in Haftstrafen umgewandelt, gewaltlose politische Gefangene freigelassen und Menschen, die foltern, vor Gericht gestellt.
Print article | This entry was posted by cmu on 01.12.16 at 08:00:00 . Follow any responses to this post through RSS 2.0. |