Digitale Stadt: Bundeskanzlerin trägt sich ins goldene Buch von "Neustadt" ein
Hannover, 06. März 2012. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat sich in Hannover als erster Ehrengast in das „Goldene Buch“ von Microsofts digitaler Stadt „Neustadt“ eingetragen. Im Rahmen ihres CeBIT-Rundgangs besuchte sie gemeinsam mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff den Stand in Form eines 3D-Modells mit Rathaus, Gewerbegebiet, Krankenhaus, Schule und Kindergarten sowie Polizei und Bürgerdienste. Mit „Neustadt“ zeigt Microsoft Deutschland im Rahmen der Innovationsinitiative „Chancenrepublik Deutschland“, wie der Einsatz innovativer Technologien - insbesondere durch Vernetzung - Städte und Kommunen effizienter, lebenswerter und wirtschaftlich attraktiver macht. IT bietet Städten die Chance, sich grundlegend zu modernisieren und in moderne Dienstleistungszentren mit zeitgemäßen Kommunikationsstrukturen zu wandeln. Den zunehmenden Wunsch der Bürger nach mehr Transparenz und Mitbestimmung belegt eine Social-Media-Analyse der Business Intelligence Group. So hat sich das Gesprächsaufkommen rund um das Thema eGovernment im Vergleich zu 2010 verdreifacht.
Die deutschen Städte und Kommunen stehen vor einem Dilemma: Auf der einen Seite zwingen die hohen Schuldenberge die Städte zu einem harten Sparkurs, auf der anderen Seite wachsen die Ansprüche von Bürgern und Unternehmen an Services und Qualität. „Die veralteten Verwaltungsstrukturen müssen durch zeitgemäße IT-Infrastrukturen als Basis für schnelle Entscheidungsprozesse ersetzt werden. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei eine effiziente und vor allem fach- und länderübergreifende Vernetzung“, so Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. Das bedeutet mehr Effizienz und Kostensenkung in der Verwaltung, mehr Transparenz, bessere Services für und größere Partizipation durch den Bürger, eine höhere Standortqualität und die Möglichkeit neuer Geschäftsmodelle für Unternehmen. Neustadt steht für die Vision einer vernetzen Stadt, in der alle Verwaltungsprozesse digitalisiert sind und eine Automatisierung und deutschlandweite Vereinheitlichung der Melde- und Informationspflichten die Unternehmen spürbar entlastet.
Eine zentrale Rolle nimmt in Neustadt das Rathaus ein. Hier laufen die Nervenbahnen der Stadt zusammen, alle Daten der einzelnen Behörden und Einrichtungen erreichen in Echtzeit das digitale Rathaus. Die Stadt kann nicht nur besser planen, sondern entwickelt sich zum Innovationstreiber. „Neustadt steht für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte mit einer hohen Lebensqualität und wirtschaftlichem Wachstum. Jede Stadt in Deutschland kann Neustadt sein“, sagt Ralph Haupter.
In der digitalen Neustadt werden Bürger frühzeitig in Entscheidungen über die Stadtplanung eingebunden, Investitionen im Bildungs- und Sozialbereich können eingesehen werden. Über eine zentrale Plattform im Netz können Bürger diskutieren, abstimmen und eigene Ideen veröffentlichen. „Die Wünsche und Vorschläge der Bürger sind eine kreative Ressource die gewinnbringend für beide Seiten aktiviert werden kann. ePartizipation stärkt das Vertrauen und liefert eine breitere Akzeptanz für Entscheidungen“, erklärt Haupter. Auch andere öffentliche Bereiche profitieren von einer konsequenten Vernetzung. In Neustadt unternehmen Schüler mittels Videokonferenzen virtuelle Reisen um die ganze Welt. Warum sich nicht mal mit einer Klasse in Japan austauschen? Im Gesundheitswesen kann die Vernetzung aller Akteure – durch den Zeitgewinn – sogar Leben retten.
Social-Media-Analyse belegt wachsendes Interesse an eGovernment
Der Wunsch nach mehr Flexibilität und Mitbestimmung drückt sich auch in den Ergebnissen einer Social-Media-Analyse der Business Intelligence Group (B.I.G.) für Microsoft Deutschland aus. Verteilt über einen Zeitraum von zwei Jahren wurden 31.458 Gespräche zum Themenkomplex IT und Stadt untersucht. Insgesamt hat die Analyse von sozialen Netzwerken, Blogs und Foren ergeben, dass der hohe Mobilitätsanspruch mit einem Anteil von insgesamt 25 Prozent und der Bereich Bürgerbeteiligung mit 17 Prozent die meistdiskutierten Themen im Gesamtkontext einer digitalen Stadt darstellen. Deutlich wird dabei, dass der Wunsch nach mehr Selbstständigkeit und Einflussnahme einen immer höheren Stellenwert genießt. 82 Prozent der Gespräche rund um das Thema ePartizipation machen deutlich, dass Online-Petitionen eine immer wichtigere Rolle bei der demokratischen Mitbestimmung einnehmen.
Auch die Gespräche um Open und eGovernment haben sich 2011 gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Dabei wurde das Thema Transparenz in der Verwaltung in 36 Prozent aller Gespräche diskutiert und vom Staat eingefordert. Der Verwaltungsapparat in Deutschland wird oft als undurchsichtig, veraltet und ineffizient bezeichnet. „Generell lässt sich ablesen, dass sich derzeit ein neues Bewusstsein entwickelt. Wer seine Daten den Behörden zur Verfügung stellt, will auch wissen, was damit passiert und möchte einen eigenen Zugriff darauf haben“, erklärt Prof. Dr. Peter Gentsch, Gründer und Gesellschafter der B.I.G..
Dem neuen ePersonalausweis stehen die User eher skeptisch gegenüber, rund 28 Prozent der Gespräche drehen sich vor allem um das Thema Sicherheitslücken. Dennoch wird eine Vereinfachung von Online-Identifikationsverfahren als zukunftsweisend und wichtig angesehen. „Das zeigt den Konflikt, in dem wir uns in Deutschland befinden. Wir brauchen eine offene Diskussion zwischen Politik, Wirtschaft und Bürgern. Microsoft geht mit seiner Initiative Chancenrepublik Deutschland genau den richtigen Weg“, so Gentsch.
„Um die Innovationskraft in Deutschland zu erhalten, brauchen wir nicht nur einen leistungsfähigen öffentlichen Sektor und eine übergreifende Vernetzung, sondern auch ein grundlegendes Vertrauen der Bürger in neue IT-Technologien. Mit dem Konzept der Corporate Technical Responsibility (CTR) übernehmen wir als IT-Unternehmen freiwillig Verantwortung für gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderungen, die durch unsere Innovationen angestoßen werden und führen den Dialog mit allen beteiligten Akteuren“, betont Haupter.
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Quelle: Pressemitteilung der Microsoft Deutschland GmbH vom 06.03.2012