Softwarepiraterie: Jeder dritte Computer mit Schadprogrammen verseucht
Redmond/Unterschleißheim, 6. März 2013. So manche Computernutzer greifen bewusst zu Raubkopien in der Hoffnung, Geld zu sparen. Doch die Folgeschäden überblicken sie meist nicht. Inzwischen wird jeder dritte Computer, auf dem gefälschte Software installiert ist, mit Schadprogrammen infiziert – unabhängig davon, ob er privat oder im Unternehmensumfeld genutzt wird. 28 Millionen Stunden verbringen Privatnutzer in Deutschland mit der Beseitigung der Folgeschäden. Unternehmen müssen hierzulande rund 2,7 Milliarden Euro aufwenden, um die so verursachten Probleme in den Griff zu bekommen. Das ist das Ergebnis einer internationalen IDC Studie, die Microsoft anlässlich der „Play it Safe“ Kampagne in Auftrag gegeben hat. Demnach hat sich die Zahl raubkopierter Software seit 2006 verdreifacht. Ungeachtet zahlreicher kostenloser Dienste und einer neuen Angebotsvielfalt im Markt machen Raubkopien und gefälschte Software den Produzenten und Anwendern in der IT das Leben schwer.
„Raubkopierer manipulieren die Original-Software und integrieren Schadcode – das ist die Realität“, sagt David Finn, Associate General Counsel bei der Microsoft Corporation. „In vielen Fällen stehlen Cyberkriminelle private und finanzielle Informationen, etwa durch die Aufzeichnung der Tastatureingaben oder die Fernsteuerung von Kamera und Mikrofon eines infizierten Computers – so bekommen sie Augen und Ohren in Konferenzräumen und Wohnzimmern. Der beste Weg, um sich und sein Eigentum vor diesen Cyberangriffen zu schützen, ist beim Kauf eines Computers auf Original-Software zu achten.“
Gefälschte Software aus dem Netz spioniert Nutzer aus
Weltweit enthielten mehr als Dreiviertel (78 Prozent) der heruntergeladenen Raubkopien sogenannte Spyware zum Ausspähen von Nutzerinformationen und 36 Prozent wiesen Trojaner und Adware auf. Wichtigste Bezugsquelle für gefälschte Software in Deutschland ist das Internet: Gut 43 Prozent wird aus dem Netz heruntergeladen. Die Hälfte davon (48 Prozent) verursacht in Folge ernsthafte Probleme. In 39 Prozent der Fälle verlangsamte gefälschte Software den PC und musste deinstalliert werden. 21 Prozent der PCs haben sich einen Virus eingefangen, und 18 Prozent der Nutzer in Deutschland mussten einen Totalverlust hinnehmen und die Festplatte neu formatieren. Das ist gleichzeitig auch die größte Sorge der deutschen Befragten – 51 Prozent fürchten Datenverlust, 27 Prozent Identitätsdiebstahl bei der Verwendung raubkopierter Software.
Mitarbeiter als „blinder Fleck“ in Unternehmensnetzwerken
Das Einbinden von gefährlicher Malware in gefälschte Software ist eine neue Methode für Kriminelle, um Computer-Nutzer auszunutzen, die sich der potenziellen Gefahren nicht bewusst sind. So untersucht die IDC Studie auch die überraschend hohe Zahl an Softwareinstallationen, die Endanwender auf Firmen-PCs durchführen. Für Deutschland bestätigen CIOs eine Quote von rund 40 Prozent an Mitarbeitern, die eigene Software auf Arbeitscomputern installieren. Die Zahl deckt sich mit den Antworten der Mitarbeiter, von denen 42 Prozent angaben, persönliche Software auf beruflichen Computern zu nutzen. 44 Prozent der IT-Manager sind sich einig, dass von Mitarbeitern installierte Software die Sicherheitsrisiken von Unternehmen erhöht und einen blinden Fleck bei der Gewährleistung eines sicheren Netzwerks darstellt.
„Play it Safe“ Kampagne: Bewusstsein für geistiges Eigentum schaffen
Die weltweite Microsoft „Play it Safe“ Kampagne findet jedes Jahr mit dem Ziel statt, Verbraucher, Unternehmen und staatliche Organisationen über Softwarepiraterie zu informieren und für einen bewussten Umgang mit geistigem Eigentum zu sensibilisieren. „Aus unserer Studie geht deutlich hervor: Gefahren lauern sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen, die sich einen Vorteil durch die Nutzung von gefälschter Software erhoffen“, sagt John Gantz, Chief Researcher bei IDC. „Manche Leute wählen bewusst Raubkopien, um Geld zu sparen. Aber unbewusst installierte Malware stellt für Unternehmen und gelegentliche Computernutzer gleichermaßen eine finanzielle und emotionale Belastung dar.“
Auslaufmodell Softwarepiraterie? Geteiltes Echo auf provokante PR-Satire
Bereits vor einer Woche machte Microsoft mit einer provokanten PR-Kampagne (http://msft.it/ASSIPartei) auf die Problematik der Softwarepiraterie aufmerksam. Darin propagierte die fiktive „Assi-Partei“ asoziales Verhalten und sprach sich unter anderem auch für Plagiate aus. Die Satire stieß auf geteiltes Echo und löste binnen kürzester Zeit teilweise hitzige Debatten über die Darstellung von Raubkopierern aus. „Mit der Kampagne wollten wir das Raubkopieren als asoziales Verhalten entlarven, das gesellschaftlich geächtet sein sollte“, so Thomas Baumgärtner, Communications Manager Security & Green IT, Microsoft Deutschland. „Allein Microsoft und seine Partner bieten eine Vielzahl kostenloser Dienste, mit denen die Menschen jederzeit ins „digitale Jetzt“ einsteigen können. Softwarepiraterie müsste eigentlich ein Auslaufmodell sein – es passt nicht mehr in unsere Zeit. Und doch werden heute drei Mal mehr Raubkopien angeboten als noch im Jahre 2006. Solange wir das dulden, tragen wir als Gesellschaft auch den volkswirtschaftlichen Schaden.”
Weitere Informationen zur Studie:
Für die internationale IDC Studie wurden 270 Webseiten und Peer-to-Peer (P2P) Netzwerke, 108 Software Downloads und 155 CDs oder DVDs untersucht und insgesamt 2077 Nutzer und 258 IT-Manager oder Chief Information Officers (CIOs) in Deutschland, Großbritannien, Brasilien, China, Indien, Mexico, Polen, Russland und den USA befragt.
Weitere Informationen zur IDC Studie können unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://www.microsoft.com/en-us/news/download/presskits/antipiracy/docs/IDC030513.pdf.
Quelle: Pressemitteilung der Microsoft Deutschland GmbH vom 06.03.2013