Cloud-Studie 2013-2018: Drei Viertel des Datenverkehrs verlagern sich in die Cloud
MÜNCHEN, 6. November 2014. In den kommenden fünf Jahren verlagern sich 76 Prozent des gesamten Datenverkehrs in Rechenzentren in die Cloud. Das ist eines der Kernergebnisse des Global Cloud Index, den Cisco heute zum vierten Mal veröffentlicht. Die Studie prognostiziert dem Datenverkehr, IT-Services und Anwendungen in der Cloud einen starken Zuwachs. Vor allem Private Cloud-Dienste gewinnen an Relevanz gegenüber Public Cloud Services. Regional betrachtet erzielen Cloud-Angebote im Nahen Osten und Afrika (54 Prozent) die höchsten Wachstumsraten, gefolgt von Zentral- und Osteuropa (39 Prozent).
Ein maßgeblicher Wachstumstreiber für Cloud Computing ist die stark wachsende Zahl der Internetnutzer: Bis 2018 surft die Hälfte der Weltbevölkerung online – laut der Prognose der Vereinten Nationen rund 3,8 Milliarden Menschen. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) speichert dann persönliche Dateien wie Fotos, Videos, Musik und Dokumente nicht mehr ausschließlich lokal auf dem eigenen Computer, Tablet oder Smartphone, sondern in der Cloud.
Weltweiter Datenverkehr in Rechenzentren
Von 2013 bis 2018 verdreifacht sich der weltweite Datenverkehr in Rechenzentren und wächst von 3,1 auf 8,6 Zettabyte pro Jahr (+23 Prozent pro Jahr). Ein Zettabyte sind eine Billion Gigabyte.
In Westeuropa nimmt der Datenverkehr im gleichen Zeitraum um 20 Prozent zu und steigt von 516 Exabytes auf 1,3 Zettabytes pro Jahr an. Besonders dynamisch ist das Wachstum in Zentral- und Osteuropa: Hier steigt der Datenverkehr in Rechenzentren bis 2018 von 190 auf 640 Exabytes pro Jahr (plus 28 Prozent pro Jahr). Diese Angaben umfassen sowohl den Datenverkehr, der zwischen Rechenzentren, innerhalb von Rechenzentren und zwischen Nutzern und Rechenzentren fließt.
Private oder Public Cloud?
„Die Diskussion über Cloud-Technologien beschränkt sich oft ausschließlich auf Public Cloud Services. Dennoch nutzen wesentlich mehr Anwender Private Clouds“, sagt Jonas Rahe, Leiter Data Center und Virtualisierung bei Cisco Deutschland. „70 Prozent der IT-Services werden 2018 aus Private-Cloud-ähnlichen Umgebungen bezogen und müssen in der Lage sein, Private und Public Cloud-Modelle zu hybriden Infrastrukturen zu integrieren. Das heißt, dass Nutzer bestimmte Services von öffentlichen Anbietern über das Internet beziehen, während datenschutzkritische Anwendungen in der Private Cloud betrieben werden.“ An der Spitze der Cloud-Nutzer steht Nordamerika, gefolgt von Westeuropa, die zusammen 82 Prozent des weltweiten Cloud-Datenverkehrs verursachen.
Bereit für die Cloud?
Voraussetzung für die Nutzung von Cloud-Diensten ist eine hohe Netzwerk-Bandbreite. Daher bewertet die Studie die „Cloud-Readiness“ eines Landes anhand der durchschnittlichen Upload-, Download- und Latenzzeiten der Mobilfunk- und Festnetze und zeigt, dass die Anzahl der als „Cloud-ready“ eingestuften Länder seit dem vergangenen Jahr gestiegen ist. Demnach müssen die Netze für eine optimale Cloud-Eignung mindestens 2.500 kbps Download-, 1.000 kbps Upload-Geschwindigkeit und unter 100 ms Latenzzeit aufweisen. Nur mit dieser Netzwerk-Leistung können Anwender HD-Videokonferenzen durchführen oder UHD-Videos streamen. Diese Kriterien haben im vergangenen Jahr 79 und in diesem Jahr 109 Länder erfüllt.
In Deutschland können Cloud-Nutzer Dateien mit einer durchschnittlichen Latenzzeit von 44 ms und Geschwindigkeiten von 22.551 kbps down- und 4.231 kbps über das Festnetz uploaden. Up- und Downloads über das Mobilfunknetz benötigen etwas mehr Zeit: Hier betragen die Übertragungsgeschwindigkeiten im Durchschnitt 8.555 kbps (Downloads), 2.467 kbps (Uploads) und die Latenzzeit 117 ms. Mit diesen Werten entsprechen die deutschen Netze dem westeuropäischen Standard.
Die besten Festnetze gibt es in Hongkong, Japan, Korea, Luxemburg, den Niederlanden, Rumänien, Singapur, Schweden, der Schweiz und Taiwan. Die stärksten Mobilfunknetze haben Australien, Belgien, China, Dänemark, Korea, Luxemburg, Neuseeland, Oman, Katar und Uruguay.
Über die Studie
Mit dem Global Cloud Index (2013-2018) bietet Cisco eine aktuelle Einschätzung des Wachstums und der Entwicklungen im Bereich Datenverkehr in Rechenzentren und in der Cloud. Die Studie dient als ergänzende Informationsquelle zu Netzwerk-Studien wie dem Cisco Visual Networking Index.
Der vollständige Cisco Global Cloud Index ist unter folgendem Link erhältlich: http://bit.ly/1rZeevF
Quelle: Pressemitteilung der Cisco Systems GmbH vom 06.11.2014